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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung

2. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 323

1861 - Stuttgart : Hallberger
323 E. Osteuropa. Rußland mit Polen. Rußland, das größte und mächtigste Reich in Europa, umfaßt mit Polen einen Flächenraum von 100,000 Q.m. mit 62 Millionen Menschen. Rechnet man hiezu die dreimal so großen russischen Be- sitzungen in Asien und-Amerika mit 5 Millionen Einwohnern, so beherrscht Rußland gegenwärtig V? der ganzen bewohnten Erde; denn Sibirien ist für sich schon um 100,000 Q.m. größer, als unser ganzer Erdtheil. Das europäische Rußland ist größtentheils Flach- und Tief- land mit waldlosen Torfmooren im Norden und weiten Steppen im Süden. In der Mittendes Landes finden sich Wälder, Getreide- felder und Wiesen. An der Ostgrenze erstreckt sich das 300 Meilen lange Uralgebirge; an der Südgrenze lagert der Kaukasus mit 16,000 Fuß hohen Gipfeln. Von den Flüssen sind die Wolga, der Ural, der Don und der Dnieper die bedeutendsten. Daß es im nördlichen Rußland sehr kalt ist, läßt sich wohl denken. Gegen das Eismeer hin herrscht eine solche Kälte, daß die Erde dort Nichts mehr als Moos und niedriges Gesträuch her- vorbringt. Schon über Petersburg hinaus kommt das Getreide nur in heißen Jahren zur Reife. In Südrußland dagegen ist es sehr warm, und es giebt dort eine Menge von Getreide, Garten- und Baumfrüchten, Wein und Tabak. Die Lebensmittel sind daher dort gewöhnlich sehr wohlfeil. Die Flüsse, Seen und Meere liefern Fische im Ueberfluß, und in den Wäldern giebt es Rennthiere, Elenn- thiere, Zobel, Hermeline und andere Iagdthiere, darunter auch Bären und Wölfe. Die Bergwerke im Ural liefern Gold, Platina, Silber, Kupfer und Eisen; auch fehlt es nicht an Salz und Marmor. Petersburg, Europa's regelmäßigste Stadt mit einer halben Million Einwohner, ist die Hauptstadt des großen Czarenreiches und zugleich einer der wichtigsten Verkehrs- und Handelsplätze Euro- pas. Sie gewährt mit ihren vielen Palästen einen herrlichen An- blick. Die alte Hauptstadt ist Moskau mit der alten Residenz der Ezaren, dem Kreml, mit mehreren Schlössern und Kirchen. Hier findet man die größte Glocke in der Welt, 19 Fuß hoch und 20 Fuß weit, mit einem Gewichte von 4300 Zentnern. Der Großrusse in Kleinrußland. Der größte Theil von Rußland, mit Moskau in der Mitte, wird Großrußland genannt, während die Gegend von Kiew und

3. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 257

1861 - Stuttgart : Hallberger
257 Deutsche Länder. Deutschland enthält folgende Staaten: A. Ein Kaiserthum, nämlich Oesterreich. B. 5 Königreiche: 1. Preußen: 2. Bayern: 3. Sachsen; 4. Hannover; 5. Württemberg. C. Ein Kurfürstentum, nämlich Hessen-Kassel. E>. 7 Großherzogthümer: 1. Baden; 2. Hessen; 3. Luxemburg; 4. Sachsen-Weimar; 5. Oldenburg; 6. Mecklenburg-Schwerin und 7. Mecklen- burg-Strelitz. E. 8 Herzogtümer: 1. Koburg-Gotha; 2. Altenburg; 3. Meiningen-Hild- burgbausen; '4. Nassau; 5. Braunschweig; 6. Holstein; 7. Änhalt-Bernburg; 8. Anhalt-Dessau mit Köthen. E. 8 Fürstentümer: 1. Schwarzburg-Sondershausen; 2. Schwarzburg-Rudol- stadt; 3. Reuß-Greiz; 4. Reuß-Schleiz; 5. Lippe-Detmold; 6. Lippe-Schauenburg; 7. Waldeck; 8. Liechtenstein. G. Eine Landgrasschaft: Hessen-Homburg. 8. Vier freie Städte: 1. Frankfurt am Main; 2. Bremen; 3, Hamburg und 4. Lübeck. Deutschland enthält also 35 selbstständige Staaten, von welchen Oesterreich und Preußen zu den fünf Großmächten gehören. Wir wollen nun, ohne einer besondern Einteilung zu folgen, die deutschen Staaten der Reihe nach, im Süden anfangend, kennen lernen, wobei aber auch die außer Deutschland liegenden Länder des österreichischen und preußischen Staates beschrieben wer- den, um einen leichter faßlichen Ueberblick dieser Monarchien möglich zu machen. I. Der österreichische Kaiserstaat. Oesterreich besitzt ein Ländergebiet von 12,000 Q.m., worauf beiläufig 36 Millionen Menschen leben. Diese gehören jedoch ver- schiedenen Nationen an, und nur 12 Millionen Deutsche wohnen in folgenden Ländern, welche Deutsch-Oesterreich ausmachen: 1. Das Erzherzogthum Oesterreich; 2. das Herzogthum Steyer- mark; 3. das Königreich Jllyrien; 4. die Grafschaft Tyrol; Reiser, der Volksschule! t. d. Oberklasse. 17 »

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 316

1861 - Stuttgart : Hallberger
316 Häfen herum, um hier ihre Erndte zu halten, denn die schönen Muscheln und Seeschnecken werden von Liebhabern gut bezahlt. In der Lust herrscht zur Zeit der Ebbe ebenfalls reges Leben, denn die Strandvögel: die Möven, die Störche und selbst die Schnepfen machen sich heran und flattern und wandeln am Strande oder auf den tiefgelegenen Inseln des Meeres, die man Lagunen nennt, umher, um. auf Seegewürm Jagd zu machen. Wenn aber das Wasser wieder zu steigen beginnt, so ergreift Alles eiligst die Flucht, und die gesättigten Strandvögel setzen sich ruhig am Gestade nieder, um ganz behaglich ihr reichliches Mahl zu verdauen. Großbritannien. 5700 Q.m. mit 28 Mill. Ew. Das britische Reich besieht aus den drei Königreichen Eng- land, Schottland und Irland mit den umliegenden Inseln: den Hebriden, Orkaden und Schettlandsinseln. Nebstdem besitzen die Engländer die Insel Helgoland, nördlich von der Wesermündung, die Festung Gibraltar^ in Südspanien und die Insel Malta mit zwei kleinern Inseln südlich von Sizilien. Besonders wichtig sind aber die englischen Besitzungen in den übrigen Welttheilen, die sich aus 240,000 Q.m. mit 120 Millionen Menschen belaufen, wovon wenigstens 100 Millionen auf Ostindien zu rechnen sind. England ist ein Hügelland; Schottland ist gebirgig, und Irland ist fast durchaus Flachland. Da der Boden Englands von Natur nicht sehr fruchtbar ist, so wird seine Ertragsfähigkeit durch künstliche Behandlung außer- ordentlich gesteigert. Die Wiesen sind vorzüglich, daher ist die Rind- vieh- und Schafzucht ausgezeichnet. Die englischen Pferde sind be- rühmt. In den Meeren und Flüssen werden eine Menge Fische gefangen, und das Mineralreich liefert Blei, Eisen, vorzügliches Zinn und eine Menge Steinkohlen. Das Fabrikwesen steht in höch- ster Blüthe, und der englische Handel verbreitet sich über alle Länder der Erde. London. Wer hat nicht schon von der ungeheuren Weltstadt London ge- hört! Wohl nirgends aus der Erde wohnen auf einem so gedrängten Raume so viele Menschen beisammen, als hier; denn diese Stadt beherbergt beinahe dritthalb Millionen Einwohner, also weit mehr, als das Königreich Württemberg mit all' seinen Städten, Dörfern und Flecken, und mehr als das Königreich Hannover, das doch 700 Q.m. groß ist. Die Stadt hat eine Länge von 8 Stunden und ist 2 Meilen breit. Diesen Raum bedecken 300,000 Häuser,

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 318

1861 - Stuttgart : Hallberger
318 12 Stockwerke hohen Häuser, finstere Straßen. Größer und schöner ist Dublin, die Hauptstadt Irlands, das fast ganz von Katholiken bewohnt ist. 0. Norde nropa. Dänemark. Größe mit Holstein 1040 Q.m. und 2>/z Mill. Ew. Dänemark mit den deutschen Herzogthümern Schleswig und Holstein hat einen fruchtbaren Boden, gute Viehzucht und treibt be- deutenden Handel. Das Skagerack, das Kattegat, den großen und kleinen Belt und den Sund haben wir schon durch die Be- schreibung von Europa im Allgemeinen als Wasserstraßen zur Ver- bindung der nördlichen Meere mit der Ostsee kennen gelernt. Am Sund liegt die schöne Hauptstadt Kopenhagen (126). »Zum Königreich Dänemark gehören auch die Faröer-Inseln, sowie die weit entlegene Insel Island, welche so groß ist, als Bayern, aber nur 70,000 Einwohner zählt, die trotz ihrer Armuth vielen Werth auf den Unterricht ihrer Kinder legen. Die Insel enthält 13 Vulkane, unter welchen der Hekla der bedeutendste ist. Merkwürdig sind die Geiser oder heißen Quellen, die ihr Wasser nach kurzen Pausen thurmhoch in die Höhe treiben. Zunehmende Verminderung der Ostsee. Es gehört zu den auffallendsten Erscheinungen rücksicht- lich der Veränderungen, die sich auf unserem Erdkörper er- geben , dass der Wasserstand der Ostsee seit lange her auf- fallend niedriger geworden ist. Die alte Behauptung, dass sich die Gewässer der Ostsee fortwährend vermindern und das feste Land sich dagegen immer weiter ausdehne, wird durch die neueren Beobachtungen vollkommen bestätigt Die Stadt Piteä, die vor einigen Jahrzehnten noch hart am Meere lag, ist jetzt 3/4 Stunden von demselben entfeint. Zu Anfang unseres Jahr- hunderts icar Luleä noch ane Seestadt; jetzt liegt sie eine halbe Stunde landeinwärts. Die alte Stadt Lowisa, früher einer der besten Ostseehäfen, liegt jetzt 1l/i Stunden vom Strande, wie dieses auch bezüglich mehrerer Ortschaften, die früher am Seeufer lagen, jetzt der ball ist. W enn wir nun auch nicht mit dem Naturforscher Linné glauben wollen, dass die Ostsee in 2000 Jahren gänzlich ver- schwunden seyn werde, so bestätigen doch die neueren Erschei-

6. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 22

1887 - Aachen : Barth
— 22 — entsetzt und erhielt die Insel Elba als erbliches Fürstentum. Frankreich erhob Ludwig Xviii., einen Bruder des Hingerichteten Königs, auf den Thron und trat die eroberten Gebiete an Deutschland ab. Doch kaum hatten sich die Verbündeten Fürsten im Herbst 1814 zu Wien versammelt, um die Verhältnisse in Europa neu zu ordnen, da verließ Napoleon heimlich die Insel Elba und hielt unter lautem Jubel der Einwohner seinen Einzug in Paris. Schnell wandte er sich mit einem kampfbereiten Heere gegen die Truppen der Verbündeten, die an der niederländischen Grenze standen, siegte über Blücher beim Dorfe Ligny, wurde aber am 18. Juni von Wellington und Blücher bei Waterloo geschlagen und nach der Insel St. Helena verbannt (-j-1821). Frankreich mußte 700 Mill. Franken Kriegssteuer zahlen und die geraubten Kunstschätze wieder herausgeben. Der Wiener Congreß stellte dann die Verhältnisse in Europa im ganzen wieder so her, wie sie vor der französischen Revolution bestanden hatten. Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder hergestellt; an seine Stelle trat ein Staatenbund (Vorsitz Österreich). Preußen erhielt seine früheren Gebiete zurück und noch die Hälfte des Königreiches Sachsen und die Rheinprovinz, Mit dieser Ordnung der Verhältnisse war das deutsche Volk nicht ganz zufrieden; es wollte ein einiges und freies Deutschland (Aufstünde 1819 und 1830). Friedrich Wilhelm Iii. suchte durch manche segensreiche Einrichtung (allgemeine Schulpflicht, Berufung von Provinzialständen) das Wohl seines Staates zu fördern und erwarb 1834 sich auch durch die Bildung eines deutschen Zollvereins 1834 ein großes Verdienst um ganz Deutschland. Er starb im Jahre 1840. L. No. 243: Gottes Strafgericht in Rußland. 244: Preußens Erhebung gegen Napoleon I. 245: Das preußische Volk im Jahre 1813. 392: Vaterlandsliebe.* 393: Der feste Mann.* 415: Lützows wilde Jagd.'* 399: Auf Scharnhorst's Tod." 246: Der Trompeter an der Katzbach? 408: Auf die Schlacht an der Katzbach.* 247: Die Schlacht bei Leipzig. 409: Auf die Schlacht von Leipzig.* 248: Das Lied vom Feldmarschall.* 422: Blücher am Rhein * 216: Blüchers Übergang über den Rhein in der Neujahrsnacht 1814. 410: Blücher und Wellington.* 398: Frühlings-grnß an das Vaterland.* 378: Deutsches Weihelied.* 22. Kriedrich Wikijekm Iv. Wie Friedrich Wilhelm Iii., so suchte auch sein geistreicher und kunstsinniger Sohn Friedrich Wilhelm Iv. das Wohl und den Frieden seines Volkes nach Kräften zu fördern. Gar schöne Worte sprach er bei feiner Huldigung in Königsberg: „Ich gelobe vor Gottes Angesicht rc." Gleich zu Ansang seiner Regierung begnadigte er alle, die wegen Beleidigung des Königs und der Regierung ver-

7. Realienbuch - S. 157

1885 - München : Oldenbourg
14b. Das deutsche Reich. 157 wohnen germanische, im Osten slavische, im Süden und Südwesten romanische Völker. Die germanischen Völker gehören überwiegend der protestantischen, die romanischen der römisch-katholischen, die slavischen der griechisch-katholischen Kirche an. Zerstreut leben 4 Millionen Juden und auf der Balkauhalbinsel ebeusoviele Muhamedaner. Die Staaten Europas sind im Norden: Schweden mit Norwegen und Dänemark; im Osten: Rußland; im Südosten: Österreich und die Türkei; im Süden: Griechenland, Italien, Spanien und Portugal; im Westen: Frankreich, Belgien, die Niederlande (Holland) und England; in der Mitte des Erdteils liegen die Schweiz und das deutsche Reich. Die Schweiz und Frankreich sind Freistaaten oder Re- publiken; Deutschland, Österreich, Rußland und die Türkei sind Kaiserreiche, die übrigen der genannten Staaten Königreiche. Hauptstädte nennt man die Städte, in denen das Staatsoberhaupt wohnt (residiert), oder wo die Negierung ihren Sitz hat. Die außerdeutschen Hauptstädte der euro- päischen Staaten sind: Petersburg, Konstantinopel, Athen, Nom, Madrid, Lissabon, Paris, London, Stockholm, Kopenhagen, Haag, Brüssel, Wien, Bern (Zürich, Luzern). 143. Das deutsche Reich. Seit dem Jahre 1871 ist Deutschland wieder ein Kaiserreich. Es umfasst beinahe 10000 Quadratmeilen oder 545058 qkm und zählt (1886) 47 Millionen Ein- wohner. Von Süd nach Nord ist es 120, von Südwest nach Nordost 170 Meilen lang. Die natürlichen Grenzen Deutschlands sind im Norden die Nord- und Ostsee, im Osten die sarmatische Tiefebene und die böhmisch-mährischen Gebirge, im Süden die Alpen, im Westen die Vogesen. Folgende Staaten grenzen an Deutschland: im Norden Dänemark, im Osten Russland, im Süden Österreich und die Schweiz, im Westen Frankreich, Belgien und die Niederlande. Der Boden Deutschlands zeigt die grösste Abwechselung zwischen Berg- und Hügelland, Hoch- und Tiefland. Von Ost nach West zieht durch Deutschland eine Ge- birgsachse. Diese beginnt mit dem Riesengebirge,

8. Realienbuch - S. 195

1885 - München : Oldenbourg
167. Der österreichische Kaiserstaat. 195 167. Der österreichische Kaiserstaal. Österreich, bis zum Jahre 1866 ein deutscher Bundesstaat, liegt südlich und südöstlich von Deutschland. Der Hauptstrom des Landes ist diedonau mit ihren Nebenflüssen, der Drau, Sau, Theiß und March, welche sämtlich nur dem Kaiser- staate Österreich angehören. Auch die Elbe, Oder und Weichsel fließen auf einer kurzen Strecke durch österreichisches Gebiet. Durch Böhmen fließt die Moldau. Die ober- und niederungarische Ebene am mittleren Laufe der Donau sind Österreichs Tiefländer; der größte Teil des Landes aber ist durch Teile der Alpen (darauf der 3796 m hohe Großglockner), durch den Böhmerwald, das mährische Gebirge, die Sudeten und die Karpathen gebirgig. Österreich ist ein von der Natur vor vielen andern bevor- zugtes Laud. Edle und unedle Metalle, darunter vorzügliches Eisen, Steinkohlen und Salz birgt das Innere der Erde; Holz, Getreide, treffliche Weine, Tabak, Hopfen erzeugt der großenteils sehr fruchtbare Boden in manchen Gegenden im Überflüsse. In den südlichen Gegenden wird Rohseide gewonnen. Die Bienen- zucht wirft in einzelnen Landesteilen einen reichlichen Ertrag ab. Die Flüsse, besonders die Donau (Donanwaller) und die Theiß, sind außerordentlich fischreich. Treffliche Pferde (Ungarn), schönes Rindvieh und feinwollige Schafe werden gezüchtet. Nur der vierte Teil von den 40'/r Millionen Bewohnern Österreichs ist deutsch. 17 Millionen Slaven, über 5 Millionen Ungarn oder Magyaren (spr. Madjaren), Zigeuner, Italiener rc. bewohnen das Land. In den an Deutschland grenzenden Landesteilen herrscht ein reges Gewerbe- und Fabrikleben. Eine 250 Meilen lange Meeresküste (adriatisches Meer) und viele schiffbare Flüsse fördern Handel und Verkehr. Seit neuerer Zeit ist die österreichische Monarchie in zwei Hälften geteilt, in Cisleithanien, d. h. in die Länder dies- seit der Leuha, und in Tr ansleit Han ien oder die Länder jenseit dieses Flusses. Zu Cisleithanien gehören 11 „Kronländer", nämlich: Niederösterreich oder das Land unter dem Flusse Enns, Oberöst erreich oder das Land ob der Enns, die Herzog- tümer Salzburg, Steiermark, Kärnthen und Krain, die Grafschaft Tirol mit Vorarlberg, das Königreich Böhmen, die Markgrafschaft Mähren, das Königreich Galizien und das Königreich Dalmatien rc. In Niederösterreich liegen die Reichshauptstadt Wien an,, der Donau, die erste Industrie- und Handelsstadt des Reiches, Baden und Wiener-Neustadt (Semmeringbahn); in Ober- österreich Linz an der Donau, Steier, das seine Eisenwaren \r

9. Realienbuch - S. 153

1885 - München : Oldenbourg
142. Europa. 168 Aus den ackerbautreibenden Menschen sind nach und nach gewerbtreibende und handeltreibende geworden. Die ge werbtreibenden versehen den Bebauer des Landes mit den ihm nötigen Gerätschaften, Kleidungsstücken und allerlei Bequemlichkeiten und empfangen dafür von ihm, was sie zur Ernährung bedürfen, und die Rohstoffe, aus denen sie ihre Erzeugnisse herstellen. Die handeltreibenden fördern den Ertrag der Landwirtschaft und die Produkte des Gewerbfleifses von einer Hand in die andere. Aller Handel war anfangs ein Tauschhandel, ein Tausch von Ware um Ware. Bei rohen, ungebildeten Völkern ist er das noch jetzt. Der Mensch ist zur Vereinigung mit seines Gleichen bestimmt; erst im geordneten Zusammenleben mit andern Menschen erreicht er seine Bestimmung. Die kleinste Ver- bindung von Mensch und Mensch ist die Familie. Mehrere Familien bilden eine Gemeinde, viele einzelne Gemeinden ein grosses Gemeinwesen. Eine grosse, aus vielen Tausen- den, ja aus Millionen bestehende Volksgemeinde, die einen festen Bestand hat, nennt man Staat. Völker ohne Eigentum, Fischer- und Jägervölker, bilden keinen Staat. Staaten finden wir nur unter ansässigen Völkern. Geht in einem Staate die höchste Gewalt von einem Oberhaupte aus, so ist er eine Monarchie. Haben die Unterthanen dem Oberhaupte gegenüber gar keine Rechte, so heisst der Herrscher ein Despot, sein Regiment eine Despotie. Teilt der Beherrscher eines Landes das Recht der Gesetzgebung mit erblichen oder gewählten Vertretern des Volkes, so wird der Staat ein konstitutioneller genannt. Wird die höchste Gewalt von einem verantwortlichen Beamten ausgeübt, welchen das Volk von Zeit zu Zeit wählt, so ist das Gemeinwesen eine Republik. Ein alter, berühmter Dichter sagt: „Nicht gut ist die Vielherrschaft. Einer soll König sein!“ Je mehr Einwohner auf einer Quadratmeile Landes wohnen, desto dichter ist die Bevölkerung. Wie viele Ein- wohner kommen im Durchschnitte auf 1 Quadratmeile, wenn im Königreiche Bayern auf nahezu 1400 Quadratmeilen un- gefähr 51/* Millionen Menschen wohnen? 142. Europa. Europa liegt ganz auf der nördlichen Halbkugel. Es hat 182200quadratmeilen oder 9 688 797 <qkm Flächeninhalt und 340 Millionen Bewohner. Auf den Rumpf des Erdteils kommen 16, auf die Halbinseln und Inseln 10 Teile des Landes.

10. Realienbuch - S. 217

1885 - München : Oldenbourg
187. Asien. 217 geschlechtes. Von diesem Erdteil ist alle Bildung der Menschen ausgegangen. Unsere Väter, die alten Germanen, sind aus Asien nach Europa gewandert. Die deutsche Sprache ist mit der Sprache, welche die alten Indier gesprochen haben, nahe verwandt. Die wichtigsten Länder und Staaten Asiens sind: das asiatische Rußland, die Kaisertümer Japan und China; das britische Kaiserreich Indien; das per- sische Reich und die asiatische Türkei. Zum asiatischen Rußland gehören die K aukasusländer, ein Teil von Armenien und Turan (Turkestan) und ganz Sibirien. Tiflis und Eriwän im Kaukasus, Samar- kand in Turan, Töbolsk, Irkutsk, Tomsk und Kiachta in Sibirien sind die wichtigsten Städte im russischen Asien, welches an Größe Europa gleichkommt. Japan, d. h. „Reich gegen Aufgang", ist ein Jnselreich im Osten Asiens. Es besteht aus drei großen und vielen kleinen Inseln. Steile Küsten machen den Schiffen das Landen schwer. Das Klima ist mild, der Boden sehr fruchtbar und sorgsam angebaut. Die Residenz des Kaisers (Mikado) ist Jeddo auf der Insel Nipón, der besuchteste Hafen Uokuhama. China, „das Reich der Mitte", von einem Kaiser, dem „Sohne des Himmels", beherrscht, ist größer als Europa und hat 400 bis 500 Millionen Einwohner, klm sich vor den Ein- fällen von Nomadenhorden zu sichern, bauten die Chinesen vor 2000 Jahren an der nördlichen Grenze des Landes eine Mauer, 300 Meilen lang und 5 bis 10 m hoch und breit über Berge und Flüsse. China ist sehr fruchtbar und wie ein Garten angebaut. In wasserreichen Gegenden leben die Einwohner, um keinen Fuß breit Boden zu verlieren, in Fahrzeugen auf dem Wasser. Die Haupterzeugnisse des Landes sind Reis, Thee und Baum- wolle. Die Bevölkerung ist fleißig, klug und gewerbthätig. Das chinesische Porzellan und der chinesische Tusch sind berühmt. Früher schlossen sich die Chinesen gegen die übrigen Völker, besonders die Europäer, ab. Ihr Land mußte mit Ge- walt dem Weltverkehr geöffnet werden. Die Hauptstadt Peking, d. h. Nordstadt, mit 5 Meilen im Umfang und mit 2 Millionen Einwohnern, liegt unweit der Küste des gelben Meeres. Nan- king, d. i. Südstadt, ist durch seinen neunstöckigen Porzellan- turm und seine Weberartikel berühmt. Kanton, die Stadt, welche zuerst den Europäern geöffnet wurde, liegt am stillen Ozean, Lassa im Hochlande Tübet. Das britische Kaiserreich Indien umfaßt einen Teil Hinterindiens, die Zimmt- und Pfaueninsel Ceylon und ganz Vorderindien bis an den Himälaya. Es ist viermal so groß
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